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Gegründet wurde der Rodauer-Theater-Sommer 2019 mit dem Ziel, Texte des österreichischen Schirftstellers Hugo von Hofmannsthal, in seiner Heimat Rodaun, auf die Bühne zu bringen. Hofmannsthal lebte und arbeitete nur wenige Meter vom Rodauner Kirchenplatz entfernt im heute so genannten „Hofmannsthalschlössl“.

FJM22 - Rodauner Kirchenplatz. Bühne des Rodauner-Theater-Sommers vor der Bergkirche mit Publikum
frauJEDERmann 2022 auf der Bühne des Rodauner-Theater-Sommers am Rodauner Kirchenplatz vor der Bergkirche.

2020 sollte der Rodauner Theater Sommer mit einer Neuinszenierung des „Jedermann“ starten. Die Premiere musste jedoch wegen der Corona-Pandemie auf Sept. 2021 verschoben werden. Ab 2022 entschloss man sich auch neben einem Hofmannsthalstück andere Autoren auf die Bühne zu bringen.

2021 „frauJEDERmann“

Das bekannte Mysterienspiel „Jedermann“ handelt vom Sterben des reichen Mannes. Bei frauJEDERmann war der reiche Prasser eine Frau: die erfolgreiche und geschäftige Frau Jedermann. Die Rolle wurde von drei Schauspielerinnen gespielt. Die Rodauner Inszenierung hat dem Jedermann eine Ouvertüre vorangestellt. Gleich zu Beginn wurde eine Frau mitten aus der Partystimmung gerissen und brach zusammen. Das zentrale Thema des Jedermann: Mitten aus dem Leben geholt zu werden, ohne Vorwarnung. Bereit?

Katja Lee als WERKE und Peta Klotzberg als FRAU JEDERMANN

Es bleibt keine Zeit mehr Dinge zu richten, zu reparieren. Falsches kann nicht mehr richtig gemacht werden. Frau Jedermann haderte mit dem Tod, bat um Zeit, um alles in Ordnung zu bringen. Keine Chance! Ihr blieb am Ende alleine die Bitte um Verzeihung.

Roland Stumpf als TOD

In der Rodauner Inszenierung von Marcus Marschalek wurde mit kleinen Ausnahmen den ungekürzten Text von Hofmannsthal aus dem Jahr 1911 gespielt. Der Spielansager wurde zum Postboten, der sich später in der Rolle des mächtigen Todes wiederfindet – doch Macht verführt. Erst im Dialog mit Frau Jedermann erkannte der Tod seine Bestimmung. Die Guten Werke symbolisierten das Innere des Menschen. Ein Ort, zu dem Frau Jedermann wenig Zugang hatte und dem sie sich erst im Angesicht des Todes näherte.

Johanna Hoblik als FRAU JEDERMANN und die TISCHGESELLSCHAFT

Den Text von Gott übernahmen die Armen und Schwachen und in ihren Händen starb Frau Jedermann schließlich versöhnt. Ohne Gegenleistung wurde ihre Verzeihungsbitte angenommen. Das alttestamentliche „Auge um Auge …“ scheint im christlichen Mysterienspiel überwunden.

Aufführung von frauJEDERmann am Rodauner Kirchenplatz
Marcus Marschalek als GESELL und Nela Jules als FRAU JEDERMANN

Alle Rollen wurden bei dieser Inszenierung doppelt besetzt und es wurde abwechselnd als Team „rot“ und Team „grün“ gespielt

Frau Jedermann 1: Nela Jules, Peta Klotzberg
Frau Jedermann 2: Katharina Hauer, Johanna Hoblik
Frau Jedermann 3: Christina Kohlross, Stefanie Pauly
Gesell: Marcus Marschalek, Stefan Erhard
Postbote/Tod: Georg Fiala, Roland Stumpf
Arme Nachbarin/Gott: Bettina Schimak, Christa Korlath
Schuldner/Gott: Andreas Fischer, Gerhard Zach
Schuldners Kind/Gott: Felicitas Szabo, Leonie Miller
Schuldners Weib: Brigitte Holzer, Alice Zach
Mutter: Riki Stamminger, Isolde Cronenberg
Buhler: Sascha Stefanakis, Markus Gold
Dünne Cousine: Barbara Grün, Susanne Zrzavy
Dicke Cousine: Ulrike Pleyer, Stephanie Amsüss
Gute Werke: Sandra Szabo, Katja Lee
Glaube: Marion Prechtl, Christine Erhard
Mammon: Ines Fischer, Elisabeth Lederer
Teufelin: Vlasta Schantl, Alicia Eibensteiner
Köchin: Gabriele Engel, Petra Scheele

Weiters auf der Bühne in unterschiedlichen Rollen:
Christian Engel, Andrea Fischer, Sheila Gsöllpointner, Annemarie Rammel, Eddy Schlager, Kurt Tojner, Bettina Trojer, Gertraud Burjak-Wolf, Anna Jakobson, Marianne Költringer, Alexandra Kropf, Norbert Scheele.

Stefanie Pauly als FRAU JEDERMANN in den Händen der Armen und Schwachen. Gerhard Zach, Leonie Miller, Christa Korlath. Katja Lee als WERKE und Roland Stumpf als TOD.

Livemusik: „Pit a Pat“, „Duo Chansonette“, „Whiskey Beat“
Stückeinführung: Nela Jules, Sophie Nawara
Choreographie: Julia Griessbach
Musik: Ulrich Dallinger
Kostüm: Christa Korlath, Brigitte Holzer
Requisite & Inspizienz: Gerti Stumpf
Ton: Martin Murauer, Manfred Sarközi, Benjamin Schimak, Florian Zischka, Manuel Wagner
Lichttechnik: Wolfgang Nitsche, Rudi Anlanger
Regieteam: Marcus Marschalek, Katharina Hauer, Hayder Saad
Intendanz: Marcus Marschalek

2022 „frauJEDERmann“

Zum 112. Geburtstag kehrt das bekannte Theaterstück „Jedermann“ erneut an seinen Geburtsort zurück. Der alte Text, in Knittelverse gefasst, hat noch immer Aktualität. Um Hofmannsthal Tribut zu zollen, wird sein Originaltext abermals mit nur wenigen Änderungen, aber einem wesentlichen Twist inszeniert. Denn Jedermann ist eine Figur, die für jeden Mann und jede Frau stehen kann. Aus dem Herrn Jedermann wird eine Frau: erfolgreich, selbstbewusst, geschäftstüchtig. frauJEDERmann wird von mehreren Darstellerinnen gespielt, die sich die Figur von Szene zu Szene weitergeben und unterschiedliche Aspekte ihres Charakters zum Ausdruck bringen.

FJM22 Glaube und Werke frauJEDERmann
Glaube (Katja Lee), Werke (Christiene Erhard) und Frau Jedermann (Stefanie Pauly). Aufführung 2022 am Rodauner Kirchenplatz vor der Bergkirche Rodaun.

Die Inszenierung setzt Figuren und Bühnenraum zeitlos an. Die Kostüme sind Fantasie-Gewänder, die keiner Epoche zuordenbar sind. Das sehr reduzierte Bühnenbild bezieht die Kulisse der Bergkirche und die Umgebung mit ein.

FJM22 - Gott erscheint
Gott erscheint und gibt dem Postboten den Auftrag der Tod zu werden.

Eine wichtige Determimante ist auch das Soundkonzept mit eigens von Ulrich Dallinger komponierter Musik, die sich quer durch die Epochen zieht.

Alle Rollen wurden bei dieser Inszenierung doppelt besetzt und es wurde abwechselnd als Team „rot“ und Team „grün“ gespielt

Frau Jedermann 1: Nela Jules, Peta Klotzberg
Frau Jedermann 2: Katharina Hauer, Johanna Hoblik
Frau Jedermann 3: Christina Kohlross, Stefanie Pauly
Gesell: Marcus Marschalek, Stefan Erhard
Postbote/Tod: Georg Fiala, Roland Stumpf
Arme Nachbarin/Gott: Bettina Schimak, Christa Korlath
Schuldner/Gott: Andreas Fischer, Gerhard Zach
Schuldners Kind/Gott: Felicitas Szabo, Leonie Miller
Schuldners Weib: Brigitte Holzer, Alice Zach
Mutter: Isolde Cronenberg, Christine Erhard
Buhler: Sascha Stefanakis, Markus Gold
Dünne Cousine: Barbara Grün, Susanne Zrzavy
Dicke Cousine: Ulrike Pleyer, Stephanie Amsüss
Gute Werke: Sandra Szabo, Katja Lee
Glaube: Marion Prechtl, Christine Erhard
Mammon: Ines Fischer, Elisabeth Lederer
Teufelin: Vlasta Schantl, Sophie Nawara
Köchin: Gabriele Engel, Petra Scheele

Weiters auf der Bühne in unterschiedlichen Rollen:
Christian Engel, Andrea Fischer, Sheila Gsöllpointner, Stephan Gunkel, Kurt Tojner, Bettina Trojer, Anna Jakobson, Marianne Költringer, Alexandra Kropf, Norbert Scheele.

FJM22 - Teufelin (Vlasta Schantl)
Teufelin (Vlasta Schantl) im Streit mit Glaube (Sandra Szabo) und Werken (Marion Prechtl)

Livemusik: „Whiskey Beat“, Ronald de Martin
Stückeinführung: Nela Jules, Bettina Schimak
Choreographie: Julia Griessbach
Musik: Ulrich Dallinger
Kostüm: Christa Korlath, Brigitte Holzer
Requisite & Inspizienz: Gerti Stumpf
Ton: Martin Murauer, Manfred Sarközi, Benjamin Schimak
Lichttechnik: Rudi Anlanger
Regieteam: Marcus Marschalek, Katharina Hauer
Intendanz: Marcus Marschalek

FJM22 - Frau Jedermann (Nela Jules) und Werke (Sandra Szabo)
Frau Jedermann (Nela Jules) und Werke (Sandra Szabo)

2022 „Sommernachtstraum“

Der „Sommernachtstraum“ ist nicht von ungefähr eines von Shakespeares meistgespielten und meistkopierten Stücken: So inspirierend ist die dargestellte Welt der Elfen, so vergnüglich die Komik um die flatterhafte menschliche Liebe, dass der Sommernachtstraum bis heute nicht loslässt.

SNT22 - Jakonb Grisser und Sophie Navara
Demetrius (Jakonb Grisser) und Helena (Sophie Navara)

Die virtuos verwobenen Geschichten des Stücks sind rasch erzählt: Zwei Athener Liebespaare werden in der Mittsommernacht verzaubert, sodass plötzlich jeder einen anderen liebt. Ein Elfenkönigspaar streitet um ein indisches Kind und amüsiert sich auf Kosten der Sterblichen, die sich nachts im Wald verirrt haben. An der Hochzeit des Herzogs von Athen kommt der Klamauk schließlich zum Höhepunkt, als eine dilettantische Handwerkertruppe ein in der Nacht zuvor einstudiertes Theaterstück zum Besten gibt.

Die Handwerker (Karin Brandl, Marcus Marschalek, Andrea Fischer, Ines Fischer)

Der Sommernachtstraum ist ein amüsanter Tanz auf der Grenze zwischen Illusion und Wirklichkeit, in dem Shakespeare mit meisterlicher Komik und Sprache glänzt.

Puck, der Schabernack der Nacht und des Feenreichs, hebt sich von den anderen Feen ab, die durch das Stück treiben. Er hat Lust am Unfug und Anzüglichkeiten machen ihm einen Heidenspaß. Dank dieser schelmischen Natur stiftet er Verirrungen über Verwirrungen – und das tut ihm nicht mal leid.

SNT22 - Sommernachtstraum
Oberon (Hans Lagers) und Puck (Christina Kohlross)

Theseus/Oberon: Hans Lagers
Hippolyta/Titania: Ortrun Obermann-Slupetzky
Lysander: Andreas Ludwig
Demetrius: Jakob Griesser
Hermia: Nela Jules
Helena: Sophie Nawara
Egeus: Andreas Fischer
Philostrat: Sandra Szabo
Ein Elf: Felicitas Szabo
Puck: Christina Kohlross
Squenz: Marcus Marschalek
Zettel: Katharina Hauer
Flaut: Gernot Maxa
Schnauz: Ines Fischer
Schnock: Karin Brandl
Schlucker: Andrea Fischer

Regie Katharina Hauer
Musik Ulrich Dallinger
Tontechnik: Martin Murauer, Manfred Sarközi, Benjamin Schimak
Licht: Rudolf Anlanger, Benjamin Schimak
Übersetzung: Frank Günther
Aufführungsrechte: Verlag HARTMANN & STAUFFACHER, Köln
Intendanz Marcus Marschalek

SNT22 -
Titania (Ortrun Obermann-Slupetzky) und Oberon (Hans Lagers)